Montag, 30. Juni 2014

Kalkulierter Kult

Rezension:
Deathstars - The Perfect Cult
(Nuclear Blast)

Es dröhnt, es knarzt, es rummst. Jawohl, die Deathstars sind zurück und haben eine neue Portion Death Glam im Gepäck – mit dicken Synthesizerwänden, viiiel Düsternis, knurrigem Gesang und der obligatorischen Portion Pathos. 
Noch mehr große Geste, und Manowar würden bestimmt richtig neidisch.


Dienstag, 24. Juni 2014

Meagan Spooner: Der Eiserne Wald

Frisch aus der Druckerei kam soeben die Geschichte von Lark, einem Mädchen, das nach der großen Katastrophe zusammen mit den anderen Überlebenden in einer abgeschotteten Stadt lebt. Eine Mauer schützt die Menschen vor der lebensfeindlichen Außenwelt. 
Lark hat ihr Leben lang darauf gewartet, ihre Magie in den Dienst der Gemeinschaft stellen zu dürfen, "geerntet zu werden". Als dieser Tag endlich bevorsteht, macht sie jedoch eine schreckliche Entdeckung: Die Gemeinschaft fußt auf Lügen, und ihr steht eine entsetzliche Zukunft bevor. Ihr wird klar, dass sie niemandem mehr trauen kann, und sie beschließt, den sagenumwobenen Eiserne Wald zu suchen: Hier soll es noch andere Menschen geben, die wie sie eine besondere magische Begabung haben ...

Montag, 16. Juni 2014

Wahrer Tribut

Rezension:
The Jeffrey Lee Pierce Project -

Axels & Sockets 
(Glitterhouse)
„Axels & Sockets“ ist bereits die dritte Veröffentlichung des losen Musiker-Verbunds, der sich dem Ziel verschrieben hat, die Erinnerung an den Musiker, Autor und Weltenbummler Jeffrey Lee Pierce lebendig zu halten, der in den Achtzigern mit seiner Band The Gun Club Punk, Blues und Americana auf unnachahmliche Weise verknüpfte, bevor er 1996 mit nur 38 Jahren starb. Dabei geht es hier nicht darum, wie sonst bei Tribute-CDs gang und gäbe, die bekanntesten Songs von irgendwem nachspielen zu lassen, der gerade angesagt ist und dessen Name ein paar ordentliche Verkaufszahlen verspricht: Hier haben sich ehemalige Weggefährten daran gemacht, gemeinsam mit anderen Brüdern und Schwestern im Geiste das Werk fortzuführen, das Pierce selbst nicht mehr vollenden konnte. Wie schon auf den ersten beiden Alben, We Are Only Riders und The Journey Is Long, handelt es sich bei den Songs nämlich nicht um bereits bekanntes Material, sondern um Bearbeitungen von bisher unveröffentlichten Titeln, die Pierce selbst nie fertig stellte, und die sein Mitstreiter Cypress Grove posthum auf Demo-Cassetten entdeckte.


Dienstag, 10. Juni 2014

Fundstück #2: In memoriam Jeffrey Lee Pierce

Mit dem hervorragenden Album Axels & Sockets verneigen sich Größen wie Nick Cave, Iggy Pop, Debbie Harry oder Mark Lanegan dieser Tage vor dem Musiker, Autor und Weltenbummler Jeffrey Lee Pierce, der 1996 starb, und der vor allem durch seine Aufnahmen mit der Punk-Blues-Band The Gun Club Geschichte schrieb. Ein guter Anlass, um mich auf eine meiner eigenen Begegnungen aus dem Jahr 1993 mit einem Künstler zu besinnen, dessen Lebenskerze nicht nur an beiden Seiten, sondern auch irgendwo in der Mitte brannte. 

The Gun Club: „Good Morning Vietnam“

 „Was ist das hier eigentlich für eine Gegend, was geht denn hier ab?“, erkundigt sich Jeffrey Lee Pierce als erstes. Natürlich hat er schon beim kurzen Weg quer über die Straße vom Bahnhof zum Hotel gemerkt, was hier so los ist - wir sind halt mittendrin in Frankfurts Rotlichtsumpf. Jeffrey hat genug von der Welt gesehen. um das sofort zu erkennen. „Ich mag solche Viertel“, erklärt er dann mit leichtem Lächeln und scheint sich ein bisschen zu entspannen.

Jeffrey hat heute nicht seinen besten Tag, er ist müde und hat Schmerzen, und am liebsten wäre er in London geblieben, um sich noch ein paar Tage zu erholen, bevor die Tournee beginnt. Die Gerüchte, er sei schwerkrank und habe Leberzirrhose, haben sich bestätigt, aber er scheint gerade jetzt entschlossen, produktiver zu sein als in seiner ganzen Karriere zuvor - trotzdem oder gerade deswegen. Seit 1990 das letzte Studio-Album des Gun Clubs erschien, hat die Band eine Doppelmaxi und zwei Live-LPs herausgebracht, und Jeffrey hat solo als „Ramblin’ Jeffrey Lee“ eine Bluesplatte aufgenommen, von der Zusammenarbeit mit anderen Bands wie Die Haut einmal ganz abgesehen. 

Montag, 9. Juni 2014

Lieblingsbücher #1

Inspiriert von Joe Abercrombies "Half A King" mit seiner wikingischen Szenerie nahm ich wieder einmal Frans G. Bengtssons Wikinger-Klassiker "Die Abenteuer des Röde Orm" zur Hand - diesmal in der schwedischen Originalausgabe, die ich schon vor ein paar Jahren gekauft und dann zunächst ungelesen ins Regal gestellt hatte. Kaum war die erste Seite aufgeschlagen, war ich schon wieder mitten drin.


Mittwoch, 4. Juni 2014

Tschüss, Costa Rica, hallo, Gettland!


Darwen Arkwright erlebte sein neustes Abenteuer - soviel darf ich vielleicht schon verraten - nicht nur in Silbrica, sondern vor allem in Costa Rica, was mir Tropenunkundigem Gelegenheit gab, allerlei über Schnorchelgründe, Seilrutschen und jede Menge beunruhigend große Insekten zu erfahren.
Seit Anfang der Woche bin ich zumindest geistig wieder in kühleren Gefilden unterwegs: Joe Abercrombies neustes Buch Half A King ist lupenreine Wikinger-Fantasy mit einem jungen Antihelden und einer ordentlichen Auswahl an durchtriebenen, weiblichen wie männlichen Schurken. Königsschwur, so der deutsche Titel, übersetzt sich gerade wie von selbst, was sicher auch daran liegt, dass ständig so schöne Wörter wie Hacksilber, Bartaxt und Drachenschiff vorkommen. Da darf es im Herbst gerne mit Band 2 weitergehen.

Montag, 2. Juni 2014

Schön, dass ihr wieder da seid, Jungs.

Rezension:
Echo And The Bunnymen - Meteorites
(Caroline/Universal)



Lange war es still um die Achtziger-Indierocker; ihr letztes Album The Fountain liegt mittlerweile schon gut fünf Jahre zurück. Heute bestehen die Bunnymen nur noch aus ihren beiden stilprägendsten Mitgliedern, Gitarrist Will Sergeant und Sänger Ian McCulloch, dessen Handschrift die textliche Ausrichtung und auch einen Großteil der Musik prägt. Sergeant, der letztes Jahr noch mit dem ehemaligen Bunnymen-Bassisten Les Pattinson ein Album unter dem Namen Poltergeist herausgebracht hatte, konnte erst auf den letzten Metern für das Projekt gewonnen werden – die Tracks waren schon so gut wie fertig, als er sich von der Qualität der bisherigen Aufnahmen überzeugen ließ und kurz vor Deadline noch einen Stapel Gitarrenspuren hinzufügte.

Und das ist ein Glück für Meteorites ...