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Donnerstag, 5. November 2015

The Saturnettes II - noch immer frisch

Vor zwei Jahren erschien mein offizielles Debüt als Songtexterin - The Saturnettes II, komponiert, eingespielt und eingesungen vom finnischen Singer-Songwriter Jann Wilde alias Jani Matti Juhani, der gegenwärtig an seinem zweiten Soloalbum feilt. Vorausgegangen war unserer Zusammenarbeit ein ausgedehnter Mailwechsel zwischen zwei Musik-Nerds, die sich seitenlang über Scott Walker, David Bowie, Emitt Rhodes oder The Cure austauschten. Nachdem ich für The Saturnettes I schon einmal die eine oder andere Zeile vorschlug, entstanden die Texte des zweiten Albums dann voll und ganz gemeinsam. Die Geschichte der TV Boys und Girls fiel mir in Helsinki in der Straßenbahn ein. Immer noch mein Favorit, der schönen New-Order-Bassline wegen.


Montag, 6. Oktober 2014

Cohen, der Dichter, eingedeutscht.

Rezension: Various Artists - Poem: Leonard Cohen in deutscher Sprache 
(Columbia/Sony Music)
 
Zwanzig Jahre dauerte es, bis der Übersetzer und Songschreiber Misha G. Schoenberg sein ambitioniertes Projekt verwirklichen konnte: Anfang der Neunziger hatte er noch darauf gehofft, die Songs von Leonard Cohen in deutscher Fassung von niemand Geringerem als RIO REISER interpretieren zu lassen. Nun ist „Poem“ tatsächlich erschienen, allerdings unter Mitwirkung von 17 Künstlern, die verschiedener nicht sein könnten. Und vielleicht ist es sogar gut so, dass es keine Reiser-singt-Cohen-Platte wurde: Auf diesem Album bestechen vor allem jene Interpreten, die sich selbst weit zurücknehmen und die Songs für sich stehen lassen.

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Interview mit Peter Hook: Der Haken an New Order

Interviews mit Peter Hook machen immer wieder Spaß. Wir hatten über die Jahre öfter schon das Vergnügen - zum ersten Mal 1992 in Manchester, im damals ganz neu eingerichteten Factory-Hauptquartier in der Charles Street.
Nun, da er mit seiner neuen Formation The Light in Deutschland unterwegs ist und den nächsten Schwung New-Order-Alben live präsentiert, war wieder einmal Gelegenheit zu einem Phoner, bei dem Hooky sich wie üblich als gut gelaunter und witziger Gesprächspartner erwies - auch, wenn ihm angesichts des immer noch schwelenden Streits mit seinen Ex-Kollegen gar nicht so sehr zum Lachen zumute war.
Das deutsche Interview erschien beim Terrorverlag, und die englische Version findet sich hier.

Montag, 4. August 2014

Europa geht durch mich

Rezension: Manic Street Preachers - Futurology
(Sony)
Das Zentrum der eigenen Futurologie haben die Manic Street Preachers in Europa angesiedelt, und das sicherlich nicht nur, weil das jüngste Album Futurology in den Berliner Hansa Studios aufgenommen wurde. Die Manics waren von je her eine Band, die sich mit der kleingeistigen Britishness vieler anderer Bands von der Insel nie anfreunden konnte und die sich zwar einerseits stark von den Waliser Wurzeln geprägt sah, aber andererseits wach und weltoffen Einflüsse von überall in sich aufsog, kritisch betrachtete und intelligent verarbeitete.

Freitag, 18. Juli 2014

Des Kaisers neue Kleider?



Rezension: The Flaming Lips - 7 Skies H3
(Bella Union/PIAS Cooperative)

 Am besten nähern wir uns dieser Platte vielleicht über ihre Vorgeschichte. Anno 2011 brachten die Flaming Lips „7 Skies H3“ nämlich schon einmal heraus, allerdings als 24-Stunden-Song, der als Stream erlebt werden konnte oder in äußerst exklusiver Auflage von 13 Stück auf Festplatten erhältlich war, die in einem menschlichen Schädel steckten – für schlappe 5000 Dollar, wie es hieß. Um auch Otto Normalfan die Platte zukommen lassen, erstellten die Lips dazu anlässlich des diesjährigen Record Store Days eine LP-Version von 50 Minuten, die nun auch digital zu hören ist.

Montag, 30. Juni 2014

Kalkulierter Kult

Rezension:
Deathstars - The Perfect Cult
(Nuclear Blast)

Es dröhnt, es knarzt, es rummst. Jawohl, die Deathstars sind zurück und haben eine neue Portion Death Glam im Gepäck – mit dicken Synthesizerwänden, viiiel Düsternis, knurrigem Gesang und der obligatorischen Portion Pathos. 
Noch mehr große Geste, und Manowar würden bestimmt richtig neidisch.


Montag, 16. Juni 2014

Wahrer Tribut

Rezension:
The Jeffrey Lee Pierce Project -

Axels & Sockets 
(Glitterhouse)
„Axels & Sockets“ ist bereits die dritte Veröffentlichung des losen Musiker-Verbunds, der sich dem Ziel verschrieben hat, die Erinnerung an den Musiker, Autor und Weltenbummler Jeffrey Lee Pierce lebendig zu halten, der in den Achtzigern mit seiner Band The Gun Club Punk, Blues und Americana auf unnachahmliche Weise verknüpfte, bevor er 1996 mit nur 38 Jahren starb. Dabei geht es hier nicht darum, wie sonst bei Tribute-CDs gang und gäbe, die bekanntesten Songs von irgendwem nachspielen zu lassen, der gerade angesagt ist und dessen Name ein paar ordentliche Verkaufszahlen verspricht: Hier haben sich ehemalige Weggefährten daran gemacht, gemeinsam mit anderen Brüdern und Schwestern im Geiste das Werk fortzuführen, das Pierce selbst nicht mehr vollenden konnte. Wie schon auf den ersten beiden Alben, We Are Only Riders und The Journey Is Long, handelt es sich bei den Songs nämlich nicht um bereits bekanntes Material, sondern um Bearbeitungen von bisher unveröffentlichten Titeln, die Pierce selbst nie fertig stellte, und die sein Mitstreiter Cypress Grove posthum auf Demo-Cassetten entdeckte.


Dienstag, 10. Juni 2014

Fundstück #2: In memoriam Jeffrey Lee Pierce

Mit dem hervorragenden Album Axels & Sockets verneigen sich Größen wie Nick Cave, Iggy Pop, Debbie Harry oder Mark Lanegan dieser Tage vor dem Musiker, Autor und Weltenbummler Jeffrey Lee Pierce, der 1996 starb, und der vor allem durch seine Aufnahmen mit der Punk-Blues-Band The Gun Club Geschichte schrieb. Ein guter Anlass, um mich auf eine meiner eigenen Begegnungen aus dem Jahr 1993 mit einem Künstler zu besinnen, dessen Lebenskerze nicht nur an beiden Seiten, sondern auch irgendwo in der Mitte brannte. 

The Gun Club: „Good Morning Vietnam“

 „Was ist das hier eigentlich für eine Gegend, was geht denn hier ab?“, erkundigt sich Jeffrey Lee Pierce als erstes. Natürlich hat er schon beim kurzen Weg quer über die Straße vom Bahnhof zum Hotel gemerkt, was hier so los ist - wir sind halt mittendrin in Frankfurts Rotlichtsumpf. Jeffrey hat genug von der Welt gesehen. um das sofort zu erkennen. „Ich mag solche Viertel“, erklärt er dann mit leichtem Lächeln und scheint sich ein bisschen zu entspannen.

Jeffrey hat heute nicht seinen besten Tag, er ist müde und hat Schmerzen, und am liebsten wäre er in London geblieben, um sich noch ein paar Tage zu erholen, bevor die Tournee beginnt. Die Gerüchte, er sei schwerkrank und habe Leberzirrhose, haben sich bestätigt, aber er scheint gerade jetzt entschlossen, produktiver zu sein als in seiner ganzen Karriere zuvor - trotzdem oder gerade deswegen. Seit 1990 das letzte Studio-Album des Gun Clubs erschien, hat die Band eine Doppelmaxi und zwei Live-LPs herausgebracht, und Jeffrey hat solo als „Ramblin’ Jeffrey Lee“ eine Bluesplatte aufgenommen, von der Zusammenarbeit mit anderen Bands wie Die Haut einmal ganz abgesehen. 

Montag, 2. Juni 2014

Schön, dass ihr wieder da seid, Jungs.

Rezension:
Echo And The Bunnymen - Meteorites
(Caroline/Universal)



Lange war es still um die Achtziger-Indierocker; ihr letztes Album The Fountain liegt mittlerweile schon gut fünf Jahre zurück. Heute bestehen die Bunnymen nur noch aus ihren beiden stilprägendsten Mitgliedern, Gitarrist Will Sergeant und Sänger Ian McCulloch, dessen Handschrift die textliche Ausrichtung und auch einen Großteil der Musik prägt. Sergeant, der letztes Jahr noch mit dem ehemaligen Bunnymen-Bassisten Les Pattinson ein Album unter dem Namen Poltergeist herausgebracht hatte, konnte erst auf den letzten Metern für das Projekt gewonnen werden – die Tracks waren schon so gut wie fertig, als er sich von der Qualität der bisherigen Aufnahmen überzeugen ließ und kurz vor Deadline noch einen Stapel Gitarrenspuren hinzufügte.

Und das ist ein Glück für Meteorites ...

Freitag, 11. April 2014

Neues vom Traumtagebuch

"Die englischen Lyrics geraten durchweg unpeinlich und profitieren von der "word verification" der erfahrenen Übersetzerin und Alternative-Szene Urgestein Kiki Borchardt", schreibt Ulf Kubanke von laut.de in seiner Rezension des neuen Diary-Of-Dreams-Albums "Elegies In Darkness" - das übrigens wirklich wieder ausgesprochen gut gelungen und atmosphärisch dicht ausgefallen ist.



Mittwoch, 9. April 2014

Fundstück #1: David Bowie. Outside.

Die David-Bowie-Ausstellung "David Bowie", zu der ich im letzten Jahr für den Knesebeck Verlag den sehr schönen Katalog übersetzt habe, kommt jetzt nach Berlin in den Martin-Gropius-Bau. 
Aus aktuellem Anlass ein Blick zurück zu meiner einzigen halbwegs persönlichen Begegnung mit dem Thin White Duke.



David Bowie - Die Rückkehr des Alien  

Donnerstag, 27. März 2014

"If anyone was the fifth Beatle, it was Brian." (Paul McCartney)

Gerade frisch eingelocht: Im Herbst wartet auf mich die Übersetzung von "A Cellarful Of Noise", der Autobiografie von Beatles-Manager Brian Epstein. Zwar schon 1964 erschienen und von daher eher ein Dokument des Aufstiegs als eine Analyse der kreativ spannenderen Jahre, aber für mich als Beatles-Fan trotzdem ein Fest.